Wir hatten nun das Thema Passives Einkommen, was das ist, wie man sich so etwas aufbauen kann usw. Doch wie sieht es eigentlich aus, braucht man dafür ein Gewerbe und wenn ja, wie macht man das? Diesen und weiteren Fragen gehen wir in diesem Artikel auf den Grund. Und eins sei vorweg gesagt, du brauchst keine Angst haben, es ist wirklich kein Hexenwerk.

Es gibt viele Möglichkeiten, online Geld zu verdienen. Grundsätzlich müssen alle Einkünfte – außer Einkünfte aus Glücksspielen – auch versteuert und  in der Einkommensteuererklärung entsprechend ausgewiesen werden. 

Wie Einkommen besteuert werden sollte, hängt jedoch davon ab, ob eine Transaktion registriert ist oder nicht. Einkünfte können aus der Führung eines Gewerbes (als Gewerbetreibender) oder aus einer selbstständigen Tätigkeit (als Selbständiger) stammen. In der Regel entscheidet die Geschäftsstelle, ob Sie als Gewerbetreibender oder Selbständiger tätig sind. Wenn Sie als Gewerbetreibender eingestuft werden, müssen in der Regel die folgenden vier Punkte erfüllt sein: 

  1.  Sie müssen auf eigene Gefahr und Kosten selbstständig arbeiten. 
  2.  Die Aktivität muss dauerhaft sein, das heißt, sie muss über einen langen Zeitraum und immer wieder ausgeführt werden.  
  3.  Die Tätigkeit muss Einnahmen generieren, was bedeutet, dass die Einnahmen die Ausgaben übersteigen müssen. 
  4. Sie müssen den allgemeinen Geschäftsverkehr betreiben, also eine Dienstleistung gegen Entgelt erbringen. 

Für die meisten Menschen, die durch ihre Arbeit im Internet nur ein geringes passives Einkommen erzielen, spielt es keine Rolle, ob sie als Unternehmer oder Freiberufler tätig sind. Der Vorteil von Selbstständigen macht sich erst bemerkbar, wenn sie mehr als den Freibetrag von 24.500 Euro verdienen. Wer Bürokratie vermeiden und mehr als 24.500 Euro im Jahr online verdienen möchte, sollte versuchen, das Finanzamt von seiner Selbständigkeit zu überzeugen. Umsätze aus Google Ads sind Werbeeinnahmen, die gesonderten Umsatzsteuerregelungen unterliegen.

Die Umsatzsteuer ist am Sitz des Leistungsempfängers zu erheben. Bei Google Ireland Ltd. ist es Irland. Einkommen werden in diesem Land erzielt und unterliegen daher in Deutschland  nicht der Umsatzsteuer. Insgesamt lässt sich sagen, dass passive Einkünfte aus dem Internet immer besteuert werden sollten, egal ob Sie als Freelancer, Webseitenbetreiber oder Texter tätig sind. Ausnahmen gelten nur, wenn Ihr Einkommen so gering ist, dass Sie noch unter dem Freibetrag liegen, der  2015 bei 8.354 € Euro lag. Die Inanspruchnahme des Freibetrags befreit Sie jedoch nicht von der Umsatzsteuerpflicht. Inwieweit eine Person als Gewerbetreibender, Selbständiger oder Privatperson gilt,  sollte vorzugsweise mit der zuständigen Aufsichts- oder Steuerbehörde geklärt werden.


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Merke: 
Zu welchem Zeitpunkt muss ich das Gewerbe anmelden? Das Gewerbe muss bis spätestens zu dem Zeitpunkt angemeldet sein, in dem die Tätigkeit aufgenommen wird. Idealerweise wird das Gewerbe vor Beginn der Tätigkeit angemeldet. Eine verspätete oder fehlende Gewerbeanmeldung kann Bußgelder oder Strafen zur Folge haben.

Grundsätzlich solltest du ein Gewerbe anmelden, wenn du passives Einkommen im Internet generieren möchtest – zum Beispiel mit Affiliate-Marketing oder YouTube. Falls du Fragen zur Gewerbeanmeldung hast, dann schau dir gerne unser Video „Gewerbeanmeldung ausfüllen“ an. Denn diese Bedingungen sind erfüllt: 

  1. Der Betrieb ist unabhängig (Sie sind nicht an Weisungen gebunden) 
  2. Regelmäßige und langfristige Aktivitäten zur Erzielung von Gewinnen 
  3. Du beabsichtigst, einen Gewinn zu erzielen (Gewinnabsicht) 
  4. Du schließt Handelsgeschäfte ab, z. B. per Lieferung (Amazon FBA) 

 Das gilt  für fast alles: YouTube, Affiliate-Marketing, Blogging, Online-Kurse, Stockfotos…


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 Allerdings kannst du dir hier ein wenig Zeit lassen und erst dann ein Unternehmen gründen, wenn du auch wirklich ein Einkommen hast. Aber denken lieber zweimal nach: Sobald du dein Unternehmen angemeldet hast, musst du eine jährliche Steuererklärung abgeben. Sei dir also deiner Sache sicher und mache es nicht aus einer Laune heraus – wenn du nach 3 Wochen die Lust verlierst, bürdest du dir nur einen bürokratischen Aufwand auf. Anschließend musst du dein Gewerbe wieder abmelden; das kostet auch Geld. Scheue dich nicht, dein Gewerbe anzumelden. Das geht schnell: Laden den Antrag herunter und liefer ihn dann bei deinem zuständigen Gewerbeamt ab  – persönlich, per E-Mail oder per Post. Zusätzlich ist eine kleine Gebühr zu entrichten; durchschnittlich 25€.


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Gewerbesteuer

Wenn du ein Gewerbe anmeldest, fällt auf deine Gewinne Gewerbesteuer an; sie tritt jedoch erst ab einem Freibetrag von 24.500€ in Kraft. Gewinne gibst du in einer Gewerbesteuererklärung an. Jetzt berechnet das Finanzamt deinen Gewerbesteuerbetrag, schickt ihn an deine Stadt und sagt dir, wie viel du zahlen musst. 

Mit deiner Gewerbeanmeldung wirst du automatisch Mitglied der IHK – Industrie- und Handelskammer. Auch das fordert seinen Tribut; Aber keine Panik: Für Gewinne bis 5.200 Euro im Jahr zahlst du nichts, solange du nicht im Handels- oder Genossenschaftsregister eingetragen bist. Dies ist wahrscheinlich nicht der Fall. 

Aber 5200 Euro sind schnell erreicht, und dann? Grundsätzlich musst du die ersten zwei Jahre nichts bezahlen, solange dein Gewerbe seit 2004 angemeldet ist – ich gehe davon aus, dass dies im Jahr 2020  der Fall sein wird. Liegt dein Jahresgewinn unter 25.000 Euro bist noch noch zwei Jahre von der Umlage befreit. Außerdem kannst du deine IHK-Beiträge als Betriebsausgabe von der Steuer absetzen. 


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Besteuerung deines Gewerbes

Du bist höchstwahrscheinlich Einzelunternehmer, daher wird dein Einkommen mit deinem Einkommensteuersatz besteuert. Zusätzlich musst du monatlich eine Umsatzsteuervoranmeldung beim Finanzamt abgeben, sofern du kein Kleinunternehmer bist. 

Du bist ein Kleinunternehmer, wenn:

  1. du es im „Fragebogen zur Steuerregistrierung“ angegeben hast
  2.  du erzielst im ersten Jahr einen Umsatz von weniger als 22.000 Euro
  3. du erzielst im zweiten Betriebsjahr weniger als 50.000 € Umsatz

Ich weiß: Es klingt alles kompliziert. Also ein kleiner Tipp: Gehe  auf YouTube und schauen dir z.B. die Videos von „The Entrepreneur Channel“ an. Dort wird alles ausführlich erklärt. Wie kann ich meine Gewinne jetzt versteuern? Du musst dies im „Fragebogen zur Steuerregistrierung“ entscheiden – er wird dir von den Steuerbehörden zugesandt, sobald Sie die Transaktion registrieren. Die Berechnung des Überschussverdienstes (EÜR) wird wahrscheinlich auf dich zutreffen. Sie gilt, wenn: Dein Jahresgewinn weniger als 60.000 Euro und dein Jahresumsatz weniger als 600.000 Euro beträgt.

Wenn du diesen Betrag überschreitest, musst du eine Bilanz erstellen – aber darauf gehe ich nicht weiter ein; das würde den Rahmen sprengen. Was solltest du jetzt bei EÜR tun? Du stellst deine Betriebseinnahmen (z. B. Werbeeinnahmen) und deine Betriebsausgaben (z. B. Geräte wie Kameras) gegenüber. Übrig bleibt der Gewinn – nur dieser ist steuerpflichtig. Aber Vorsicht: Du kannst bestimmte Betriebsausgaben nicht auf einmal abschreiben, sondern nur über einige Jahre, dazu gehört zum Beispiel ein Notebook.Natürlich gibt es auch Freibeträge, weil deine Gewinne einkommensteuerpflichtig sind. Das sind genau 9.408 Euro für 2020, wenn du dein Gewerbe Vollzeit ausübst.


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Fazit

So viel zu diesem kleinen Überblick über Steuern auf passive Einkünfte. Für passives Einkommen aus YouTube, Online-Kursen… bitte ich dich, jedes einzeln zu betrachten. Denn es gibt viele Ausnahmen: Beispielsweise hat Google für AdSense-Anzeigen in Irland automatisch die Umsatzsteuer abgeführt.Informiere dich daher sorgfältig und verlassen dich nicht allein auf meine Angaben! Ich bin kein Steuer- oder Finanzberater und gebe dir daher auch keine Rechtssicheren angaben. Aber trotzdem: Steuern mögen auf den ersten Blick kompliziert erscheinen – und das zu Recht – aber du verpasst die Chance, das Leben deiner Träume zu leben, wenn du sie vermeidest. Es ist jetzt alles überwältigend, aber sobald du ein passives Einkommen verdienst, wirst du es von ganz alleine lernen, einfach weil es ab jetzt ein Teil deines Lebens sein wird.

Hast du noch Fragen zu dem Thema? Dann lass es mich gerne wissen!


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